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15. November 2020

Design-Workshop zur Förderung von Entwicklung und Test von barrierefreier Software

Im Projekt iDESkmu (inklusive Dokumentenmanagementsysteme und Enterprise Content Management Systeme in mittelständischen Unternehmen; Webseite www.projekt-ideskmu.de) möchten wir die Verfügbarkeit von barrierefreier Software fördern und für deren Notwendigkeit sensibilisieren.

Ein wichtiger Meilenstein für dieses Ziel ist es, die Kreation und Prüfung von barrierefreier Software auch für Menschen ohne Expertenwissen so einfach wie möglich zu gestalten. Zu diesem Zweck hat die Universität Siegen gemeinsam mit den Projektpartner*innen im Oktober einen Design-Workshop ausgerichtet und zusammen mit den zukünftigen Zielgruppen darüber diskutiert, was nötig ist, um Prüfungen auf Barrierefreiheit einfach zu gestalten.

Am Workshop teilgenommen haben blinde und sehbehinderte Arbeitnehmer*innen, die uns sehr ausführlich erläutert haben, was die größten Schwierigkeiten im Umgang mit Softwareprodukten sind und viele Erfahrungen auch von Bekannten mit eingebracht haben. Ebenfalls dabei waren Entwickler*innen und Qualitätsmanager*innen, die uns aus ihrer Perspektive Arbeitsweisen dargelegt haben und auch, wie sie sich eine einfache Tool-Unterstützung bei ihrer Arbeit vorstellen können. Durch einen selbstständigen Teilnehmer wurde ebenfalls noch einmal das unternehmerische Interesse deutlich, so dass in dieser Runde die verschiedenen Anforderungen und Blickwinkel zielgerichtet diskutiert werden konnten, um schlussendlich konsolidierte Anforderungen an ein „Prüf-Tool für die Barrierefreiheit von Software“ zu definieren.

Unterstützt wurde der Design-Workshop, unter der Leitung der Universität Siegen, von zwei Projektpartner*innen, die ihrerseits Entwickler und Expertin für Barrierefreiheit sind.

Die Anforderungen an ein solches Prüf-Tool sind nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in technischer Art herausfordernd, was aus unserer Sicht aber auch verdeutlicht, dass die Thematik Barrierefreiheit im Allgemeinen für Nicht-Experten nur schwer durchschaubar ist und es dringend Unterstützung in diesem Bereich bedarf.

Immer wiederkehrende Schwierigkeiten mit der Tastaturbedienung, Fokusverfolgung sowie Farbabgrenzungen gehörten mit zu den alltäglichen Herausforderungen für blinde und sehbehinderte Menschen, nicht nur im Arbeitskontext. Demgegenüber standen möglichst automatisierte oder zumindest teilautomatisierte Testmöglichkeiten auf der Seite der Entwickler*innen und Unternehmen, um trotz des Wunsches nach barrierefreier Software nicht zu viel Zeit in die Prüfungen zu stecken, um damit wertvolle Featureetwicklung zu verlangsamen.

Zusammenfassend bewertet war die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren ein Erfolg, was sich im regen Austausch mit jeweils gut begründeten Argumenten äußerte und was später in einem gemeinsamen Konsens endete.

Einzig und allein die dafür notwendige Zeit wurde unterschätzt. Bei den unterschiedlichen Parteien gab es zahlreiche Dinge, die den jeweils anderen so gar nicht bewusst waren. Das hat uns in unserer Projektarbeit noch einmal bestärkt in der Planung, auch andere Bausteine wie Informations- und Schulungsmaterial zu erstellen.

Zusätzlich wurden das Treffen und der gegenseitige Austausch von allen als so wertvoll und fruchtbar empfunden, dass sich Ideen für weitere Zusammenarbeiten, nicht nur bei der Prüf-Tool Entwicklung, ergeben haben.

Wir freuen uns sehr, dass alle Beteiligten so konstruktiv mitgeholfen haben, diesen ersten Austausch so erfolgreich zu machen und möchten uns noch einmal ganz herzlich bedanken.

Euer Team von iDESkmu der Universität Siegen

Sven Bittenbinder & Fabiano Pinatti

 

Sven Bittenbinder

 

Raum: US-E 117 (Campus Unteres Schloss)

Telefon: 0271 740 – 4470

E-Mail: sven.bittenbinder@uni-siegen.de

Dr. Fabiano Pinatti

 

Raum: US-E 114 (Campus Unteres Schloss)

Telefon: 0271 740 – 2002

E-Mail: fabiano.pinatti@uni-siegen.de

Teilnehmer*innen des Design-Workshops (v.l.): Sven Bittenbinder, Eva Krapp, Johanna, Bergmann, Julia Schnittker, Jörg Völkel, Patrick Bloy, Katrin Spies-Gußmann (zusammen mit Blindenhund Lilly), Christoph Strumann, Nadia David, Fabiano Pinatti. Online dabei: Rainer Wallbruch.
Teilnehmer*innen des Design-Workshops (v.l.): Sven Bittenbinder, Eva Krapp, Johanna, Bergmann, Julia Schnittker, Jörg Völkel, Patrick Bloy, Katrin Spies-Gußmann (zusammen mit Blindenhund Lilly), Christoph Strumann, Nadia David, Fabiano Pinatti. Online dabei: Rainer Wallbruch.