Zweites Vernetzungssymposium der BMBF-Förderlinie „Hybride Interaktionssysteme zur Aufrechterhaltung der Gesundheit auch in Ausnahmesituationen“ (HIS)
Am 26. und 27. Februar 2024 fand das zweite Vernetzungssymposium der Förderlinie „Hybride Interaktionssysteme zur Aufrechterhaltung der Gesundheit auch in Ausnahmesituationen“ (HIS) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung statt. Mit der thematischen Ausrichtung zu „Verwertung und Transfer“ kamen Mitarbeitende der Verbundprojekte der Förderlinie, Vertreter*innen des BMBF und des Projektträgers VDI/VDE und Expert*innen aus Forschung, Technikentwicklung und Transfer in Düsseldorf zusammen, um aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich hybrider Interaktionssysteme zu diskutieren und sich zu vernetzen. Insgesamt kamen über 80 Teilnehmende aus 14 Forschungsprojekten aus ganz Deutschland zusammen, welche alle neuartige hybride Interaktionssysteme im Gesundheitswesen erforschen; teilweise mit Fokus auf Long-COVID. Konkret gehören die folgenden Projekte zur Förderlinie und haben in Düsseldorf ihre aktuellen Forschungsergebnisse vorgestellt: KARE, KardioInterakt, HiSSS, HIS4DiaPedes, HIVAM, HybridVITA, ReduSys, MITMed, EPSILON, KoVit, HINT, TeleDiag@Smart, POST Covid E-Doc sowie CoCre-HIT (BMBF-Bekanntmachung).
Förderlinienübergreifende, erfolgreiche Kooperation erfordert einerseits, dass sich die Projektakteure kennen, dass sie sich vertrauen und fruchtbare Arbeitsbeziehungen aufbauen können. Dafür setzte der erste Tag des Symposiums Vernetzungsmöglichkeiten und Räume für persönlichen Austausch. In verschiedenen Formaten, wie Doktorierendenkolloquium und Poster-Walk-and-Talk, hatten Teilnehmende die Gelegenheit, ihre Forschungsthemen zu präsentieren, Feedback zu erhalten und neue Ideen und Gemeinsamkeiten zu diskutieren. Eine Abendveranstaltung bot schließlich eine entspannte Atmosphäre zum lockeren Austausch und zum Knüpfen neuer Kontakte.
Am zweiten Tag lag der Fokus auf dem Transfer und der Verwertung von Forschungsergebnissen. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch die Konsortialleiterin des Begleitprojekts CoCre-HIT, Prof. Dr. Claudia Müller von der Universität Siegen, und durch Benedikt Krieger, zuständiger Referent für die Förderlinie bei VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Projektträger für das Bundesministerium für Bildung und Forschung, eröffnete Dr. Sebastian von Engelhardt (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH) die Veranstaltung mit einem inspirierenden Vortrag zum Thema „Verwertung von F&E-Ergebnissen aus Forschungsprojekten“ und präsentierte dabei verschiedene Fallbeispiele und Good Practices.
Im Anschluss an den Eröffnungsvortrag wurden von allen Forschungsprojekten Videopräsentationen gezeigt, in denen die Projekte jeweils einen konkreten Use Case vorstellten, um Ideen und Ansätze der technologischen Gestaltung zu illustrieren.
Ein anschließendes Vortrags-Highlight bot die Keynote von Prof. Dr. Myriam Lewkowicz von der Technischen Universität Troyes, Frankreich. Diese gab spannende Einblicke in die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Frankreich und betonte die Bedeutung einer partizipativen und lokal auf Regionen-Ebene verankerten Herangehensweise bei der Entwicklung digitaler Technologien im Gesundheitswesen.
„Es ist beeindruckend, wie offen die Projekte miteinander umgehen und wie viel sich hier über die Forschungsprojekte, aber auch darüber hinaus ausgetauscht wird.“, so Tim Weiler, Projektkoordinator des Projektes CoCre-HIT. Anknüpfungspunkte zur Vernetzung boten sich am zweiten Tag vor allem in der vernetzten Mittagspause. Dazu hatten die Teilnehmenden bei der Registrierung bunte Karten erhalten, und und die Aufgabe, beim Essen mit Teilnehmenden mit derselben Farbe ins Gespräch zu kommen und Gemeinsamkeiten zu finden. Neben beruflichen Gemeinsamkeiten sowie
Gemeinsamkeiten aus den Forschungsprojekten wurden hier auch private Anknüpfungspunkte gefunden, wie die Vorliebe für Sport, oder auch die Vorliebe für Avocados oder Tierbaby-Videos.
Die Veranstaltung endete mit der zehnten Forschungswerkstatt der Förderlinie. Passend zum Themenschwerpunkt „Transfer und Verwertung“ wurden Open Space Workshops in den Räumen der Düsseldorfer Firma LAVAlabs Moving Images GmbH & Co. KG durchgeführt. Folgende Vertreter*innen aus (Start-up)-Unternehmen, Social Entrepreneurship und Gründungsberatung hatten sich bereit erklärt, die Open Space-Phase mitzugestalten und über ihre praktischen Erfahrungen zu referieren und zu diskutieren:
- Ichó systems GmbH
- Gründerzeit, Hochschule Düsseldorf
- Carina Skowronek; KHSB Berlin; Ideen- & Gründungsberatung Koop.Sozial
- Christoph Zimmermann; Abteilungsleiter und Leiter des FZI Living Lab smartHome/AAL; HIS-Projekt: HybridVITA
Das Themenspektrum der Diskussionen umfasst u.a. Gelingensbedingungen von Transfer und Verwertung, Rechtssicherheit, Dateninfrastrukturen und Wertvorstellungen.
Insgesamt können wir konstatieren, dass das zweite Vernetzungssymposium der HIS-Förderlinie ein großer Erfolg war, indem es wertvolle Einblicke und Anregungen für Forschende und Unternehmen im Bereich hybrider Interaktionssysteme. Es bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse zu teilen, ihr Netzwerk zu erweitern und neue Inspirationen zu sammeln. Im fortwährenden Austausch zwischen den Projekten gilt es nun die Entwicklung hybrider Gesundheits-IT (auch in Ausnahmesituationen), unter Anwendung co-creativer und partizipativer Methoden, weiter zu fördern, bis in einem Jahr das Abschlusssymposium der Förderlinie stattfindet – in der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin. Wir danken allen Teilnehmenden und Organisator*innen für ihr Engagement und ihre Beiträge, insb. Prof. Dr. Alina Huldtgren und ihrem Team an der Hochschule Düsseldorf für die lokale Organisation.
Das Thema der Hybridität gewinnt in Forschung und Gesundheit zunehmend an Bedeutung für den Einsatz von Telemedizin, Telecare, integrierte Versorgungsangebote etc. So werden auch an der Universität Siegen vermehrt Projekte durchgeführt, bei denen hybride Konzepte benötigt werden, wie bei der Entwicklung praxisorientierter und digital unterstützter Transfer-Lösungen zur Sicherung gesundheits- und pflegebezogener Versorgungsqualität in ländlichen Regionen (FUSION), oder bei der Entwicklung hybrider Technologien zur präzisen diagnostischen Einordnung von Long-COVID-Patient*innen als Grundlage für gezielte Behandlungsansätze (TeleDiag@Smart).
Weitere Informationen zur Förderlinie und den Projekten finden Sie unter https://cocre-hit.de/.
Weitere Informationen zu Forschungsprojekten der Universität Siegen am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. IT für die alternde Gesellschaft finden Sie unter https://italg.wineme.uni-siegen.de/projekte/