Einladung: Sorgegemeinschaften und Digitalisierung im Spiegel differierender gesellschaftlich-institutioneller Rahmungen
Wir möchten Euch gerne auf eine spannende Online-Tagung am 9.12.2022 aufmerksam machen und bitten um Weiterleitung an mögliche Interessierte:
Sorgegemeinschaften und Digitalisierung im Spiegel differierender gesellschaftlich-institutioneller Rahmungen
Gemeinsame Tagung des SFB Medien der Kooperation, Teilprojekt A05, und der Dt. Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie.
Termin. 9.12.2022, 13:00 bis 16:30 Uhr
Anmeldung bei dennis.kirschsieper@uni-siegen.de; Der Zoom-Link wird wenige Tage vor der Konferenz versendet.
Der gesellschaftlich-institutionelle und kulturelle Kontext übt erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und den konkreten Einsatz digitaler Technologien zur Unterstützung sorgender Gemeinschaften aus, so lautet der Ausgangspunkt dieser Tagung. Die Nutzung der Potenziale assistiver Technologien für ein gemeinschaftsorientiertes, unterstützendes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Pflegebedarf sind aus dieser Perspektive einerseits geprägt durch strukturelle Kontexte, wie zur Verfügung stehende finanzielle, soziale, institutionelle und infrastrukturelle Ressourcen. So wird innovativen Systemen und Technologien im Pflegebereich in Japan größte Bedeutung zugewiesen angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Arbeitskräften im Pflegesektor und kleiner werdenden innerfamilialen Unterstützungssystemen (Hasegawa 2022). Andererseits haben auch kulturelle Kontexte wie gesellschaftliche Werte, Normen und Überzeugungen einen wesentlichen Einfluss darauf, welche Bedeutung digitalen Technologien im Lebensalltag älterer Menschen zukommt. Ein elektronisches Personentracking bei demenziell erkrankten Menschen mit Bewegungsdrang wird in Deutschland stark kontrovers diskutiert, da der Schutz der Privatsphäre hohe Priorität genießt, die derartige Tracking Systeme aber untergraben können.
Die jeweiligen gesellschaftlich-institutionellen Kontexte müssen bei der Entwicklung und dem Einsatz assistiver digitaler Technologien für Sorgegemeinschaften immer mit Bedacht werden, lautet daher unsere Prämisse. Ziel unserer Tagung ist entsprechend die Analyse der Wechselbeziehungen zwischen staatlich-institutionellen Rahmungen und Technikentwicklung und -einsatz für ältere Menschen durch eine vergleichende Perspektive. Vor diesem Hintergrund soll die Übertragbarkeit Erfolg versprechender Lösungsansätze auf andere Systeme geprüft werden. Kurz: Was können wir durch den Vergleich differierender Gesellschaftsmodelle mit Blick auf Technikentwicklung und -einsatz für Ältere lernen?
Kontakt
Dennis Kirschsieper
Mail: dennis.kirschsieper@uni-siegen.de