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24. November 2021

Forschende entwickeln hybride IT-Systeme für den Gesundheitsbereich

Digitale Anwendungen im Gesundheitsbereich besser mit den Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen abgleichen: Darum geht es in dem von der Universität Siegen geleiteten Begleitforschungsprojekt „CoCre-HIT“, welches durch das Bundesforschungsministerium mit insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro gefördert wird.

Die Abkürzung „CoCre-HIT“ steht für „Co-Creation und nachhaltige Partizipation in der Entwicklung hybrider Gesundheits-IT“. Es geht um zwei besondere Herausforderungen in der Entwicklung von Anwendungen für E-Health und Telemedizin. Zum einen ist aktuell „Partizipation“ beziehungsweise Patient*innen-Beteiligung in der Entwicklung digitaler Produkte ein großer Trend. Schaut man genau hin, wird allerdings häufig deutlich, dass Beteiligungsformate sehr unterschiedlich sind und von einigen wenigen Interviews bis zu tatsächlicher Mitsprachemöglichkeit variieren. Entsprechende Ansätze und Methoden zu systematisieren und aufzubereiten ist ein Teilziel von CoCre-HIT.

Zum anderen stehen sogenannte „hybride“ digitale Systeme im Fokus, welche durch die aktuellen Pandemiebedingungen als vielversprechende Unterstützung von Kommunikation und Koordination im Gesundheitsbereich, aber auch für die Förderung von sozialer Teilhabe und Wohlbefinden für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen – besonders unter Geboten der Kontaktbeschränkung – erscheinen. Hybrid bedeutet in dem Sinne, dass IT-Systeme sowohl persönliche als auch Online-Interaktionen gut unterstützen können sollen.

In den nächsten drei Jahren (2021-2024) wird CoCre-HIT die Entwicklung hybrider Gesundheits-IT in sieben durch das BMBF geförderten Technikentwicklungsprojekten begleiten und die Projekte in der Anwendung co-creativer und partizipativer Methoden unterstützen. Das BMBF fördert CoCre-HIT insgesamt mit knapp 1,5 Millionen Euro, rund 600.000 Euro davon gehen an die Universität Siegen.

Der Startschuss erfolgte Mitte November mit einem Treffen aller Partner*innen, zu welchem Projektleiterin Prof.‘in Claudia Müller (Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik / IT für die alternde Gesellschaft) nach Siegen eingeladen hatte. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation war es erforderlich, kurzfristig zu einem hybriden Treffen überzugehen. Unbeabsichtigt wurde so das erste Projekttreffen ein Testfall für eine erfolgreich umgesetzte Zusammenarbeit in gemischter Form mit Teilnehmenden sowohl vor Ort als auch online.

Prof.’in Claudia Müller: „Ich freue mich, das Thema Gesundheits-IT als Projektleitung mit einer Förderung von über einer halben Million Euro für die Universität Siegen voranzutreiben und damit zu den übergreifenden Initiativen der Universität für den Erhalt und die Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden für die Bevölkerung einen wichtigen Beitrag leisten zu können.“

Hintergrund
In CoCre-HIT arbeiten Forschungs- und Umsetzungspartner aus relevanten Bereichen an der Schnittstelle zwischen beteiligungsorientierter Technik-, Gesundheits- und Alternsforschung zusammen:

  • Abt. Wirtschaftsinformatik / IT für die alternde Gesellschaft, Universität Siegen, (Vertr.-) Prof. Dr. Claudia Müller (Leitung)
  • Abt. Medien / Digitale Gesundheit und intelligente Nutzerschnittstellen, Hochschule Düsseldorf (Prof. Dr. Alina Huldtgren)
  • Bayerisches Zentrum Pflege Digital, Kempten (Prof. Dr. Johannes Zacher)
  • Institut für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik, Hochschule Zittau/Görlitz (Prof. Dr. Andreas Hoff)
  • Institut für Gerontologische Versorgungs- und Pflegeforschung, Hochschule Ravensburg-Weingarten (Prof. Dr. Maik H.-J. Winter)
  • SIBIS-Institut für Sozialforschung, Berlin (Dr. Sibylle Meyer)
  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, St. Augustin (Prof. Dr. Stefan Decker)
  • Agentur Hühnergötter, Bonn (Corinna Ruppel)
  • Landeszentrum Gesundheit NRW (Gaby Schütte)